Mit den Hilfen zu Hause sorgen die Pro Senectute Organisationen in allen Landesteilen dafür, dass Seniorinnen und Senioren dort unterstützt werden, wo das Leben zu Hause beschwerlich ist. Auf Tour mit dem Team von Pro Senectute Kanton Glarus.
Silvia Hofstetter von Pro Senectute Kanton Glarus kauft für Annalies Müller ein und unterstützt sie im Alltag.
Es ist beschaulich im glarnerischen Netstal: Eine Ortschaft, eingebettet zwischen den Bergen Glärnisch und Wiggis, die durch die gleichnamige Maschinenfabrik schweizweit bekannt wurde. Diese brachte auch Arbeitnehmende und Infrastruktur ins Dorf, das heute zur Gemeinde Glarus gehört.
Und doch: Man kennt sich hier. Genau dies kann aber auch dazu führen, dass man es vermeiden möchte, von Externen Hilfe anzunehmen. «Dafür gibt es keinen Grund», sagt Barbara Vögeli, Verantwortliche für die Dienstleistungen von Pro Senectute Kanton Glarus. Denn sie sorgt mit ihrem kleinen, aber engagierten Fachteam dafür, dass den Glarner Seniorinnen und Senioren dank des Dienstleistungspakets «Gut betreut» im täglichen Leben zu Hause die eine oder andere Last von den Schultern genommen wird. Auch von Annalies Müllers Schultern. Die Netstalerin darf wöchentlich auf die Unterstützung von Silvia Hofstetter von Pro Senectute zählen, die ihr die schweren Einkaufstaschen nach Hause, in ihre Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung trägt – und sich auch kurz Zeit für einen freundlichen Schwatz nimmt und so ein wenig Abwechslung in den Alltag der 67-Jährigen bringt. So entstand eine richtige Freundschaft und grosses Vertrauen.
Solche Beispiele bereiten Barbara Vögeli von Pro Senectute Kanton Glarus grosse Freude. «Wir arbeiten täglich daran, den älteren Menschen aufzuzeigen, wie wir ihnen dabei helfen können, zufrieden und in Würde bis ins hohe Alter in ihrem Zuhause alt zu werden», sagt Vögeli. Nach nur einem Jahr zeigt sich, dass die Dienstleistungen «Gut betreut» gut ankommen – «und unsere bisherigen Angebote komplettieren». Doch der erfolgreiche Start ist für Vögeli kein Grund, sich auszuruhen. So entwickelt sie mit ihrem Team, aber auch dank Kooperationen mit anderen Fachorganisationen im Kanton, die Dienstleistungen stets weiter, um den sich verändernden Bedürfnissen der Glarner Seniorinnen und Senioren zu ent sprechen und für Entlastung zu sorgen.
«‹Gut betreut› zu sein, heisst für mich, genau die Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen in Anspruch nehmen zu können, die Kummer bereiten», erklärt Vögeli und ergänzt: «Das kann auch bedeuten, die betreuenden Angehörigen in ihrem grossen Engagement zu entlasten.» So umfasst das Angebot von Pro Senectute Kanton Glarus das Begleiten zum Einkauf, zur Bank oder auf einen Spaziergang an die frische Luft, Hilfe beim Planen von Mahlzeiten oder Terminen, Unterstützung beim Aufräumen oder Ordnen von Unterlagen, aber auch das Fördern von sozialer Teilhabe. «Denn nur wer zufrieden und aktiv ist und auch im Alter auf soziale Kontakte zählen kann, bleibt unbeschwert und gesund», zeigt sie sich überzeugt.
55 Jahre alt und sich schon Gedanken übers Wohnen im Alter machen? «Je früher, desto besser», so das Credo von Pro Senectute. Denn nur so gelingt es, sich bestmöglich auf eine neue Wohnform einzulassen. Viele machen sich oft erst dann Gedanken über das Wohnen im Alter, wenn sie dazu gezwungen werden, sei es aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie die angestammte Wohnung verlassen müssen. Wer sich rechtzeitig mit dem Thema beschäftigt, hat mehr Zeit, die jetzige Wohnsituation den künftigen Bedürfnissen anzupassen oder sich neu zu orientieren. Auch im Jahr 2022 war das Wohnen im Alter ein Kernthema von Pro Senectute.
24 Pro Senectute Organisationen bieten mit ihren Hilfen zu Hause diverse Dienstleistungen an, um bis ins höchste Alter ein selbstbestimmtes und selbstständiges Wohnen in den eigenen vier Wänden möglich zu machen.
P ro Senectute entwickelte zudem in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern und der Gebrüder Frei GmbH ein Lern- und Rollenspiel rund um zukünftige Wohnformen in der zweiten Lebenshälfte. Das Spiel «Dahause und Zuheim» bietet auf spielerische Weise gezielte Denkanstösse für Menschen der Altersgruppe über 55 und bietet eine tragfähige Entscheidungshilfe zum Thema: «Wie will ich in Zukunft wohnen?». Die Diskussion um das künftige Wohnen ist für Partnerinnen respektive Partner oder Familienangehörige oftmals emotional anspruchsvoll. Das Spiel hilft, das Thema unvoreingenommen und mit Leichtigkeit anzugehen – und es regt die Beteiligten an, einen neuen Lebensabschnitt aktiv zu gestalten.