Zuwendungen aus dem Einzelhilfefonds von Pro Senectute waren im Jahr 2023 für viele ältere Menschen in finanzieller Schieflage ein Retter in der Not. Auch für Herrn M., der dank unserer Unterstützung neue Hoffnung schöpfen konnte.
Dieses Bild wurde mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Prompt: «Generiere ein hyperrealistisches Bild eines Seniors in einem Rollstuhl vor dem Spital.»
Als Herr L. M. nach zwei Monaten im Spital nach Hause kam und sich um seine Briefpost kümmerte, traf ihn fast der Schlag: Es stapelten sich unbezahlte Rechnungen und Mahnungen. So standen unter anderem zwei Monatsmieten und über 1'800 Franken Nebenkosten aus. Bislang hatte er nie staatliche Unterstützung in Anspruch genommen, teils aus Unkenntnis seiner Rechte, teils aus Stolz. Nun war er gezwungen, erstmals in seinem Leben das Sozialamt aufzusuchen. Dieses empfahl ihm auch die Beratungsstelle von Pro Senectute Arc Jurassien in Tavannes.
Gérard Bonvallat, stellvertretender Direktor und Leiter der Sozialberatung, erinnert sich an den Moment, als Herr M. in der Beratung erschien: «Er fühlte sich verloren und mit seiner finanziellen Situation sichtlich überfordert. Wir analysierten seine finanziellen Verhältnisse und leiteten gemeinsam mit ihm diverse Massnahmen ein.»
An erster Stelle stand ein Antrag auf Ergänzungsleistungen. Gérard Bonvallat: «Wir erkundigten uns anschliessend beim Vermieter nach dem Grund für die massive Erhöhung der Nebenkosten und richteten einen Dauerauftrag für die Überweisung der Miete ein. Mit der Hausverwaltung konnten wir einen Vergleich über die ausstehenden Mietbeträge erreichen. Zur Begleichung der Nebenkostenabrechnung und für den Spitaltransport konnten wir auf die Individuelle Finanzhilfe zurückgreifen. Zudem haben wir seine Kranken- und Unfallversicherungsdeckung überprüft und optimiert.»
Die umfassende Unterstützung, die Herr M. erhielt, hat seine Situation grundlegend verändert. Er blickt nun hoffnungsvoller in die Zukunft. Pro Senectute Arc Jurassien konnte ihm nicht nur finanziell unter die Arme greifen, sondern auch zeigen, dass er in seiner Not nicht allein ist.
14,9 Millionen Franken an Individueller Finanzhilfe liessen die kantonalen und interkantonalen Organisationen von Pro Senectute im Jahr 2023 Seniorinnen und Senioren zugutekommen. Die Individuelle Finanzhilfe kommt zum Einsatz, wenn Personen mit einer Altersrente trotz Ergänzungsleistungen in finanzielle Not geraten oder diese verhindert werden kann.
50 Prozent der Individuellen Finanzhilfe wurden für Ausgaben in der Kategorie «Wohnen» ausgegeben. Am zweit- und dritthäufigsten sind Ausgaben zu den Kategorien «Hilfsmittel» und «Gesundheit». So wurden Seniorinnen und Senioren beispielsweise durch die Übernahme von Kosten für Energie, Brillen oder Podologie finanziell unterstützt.
Zwei Drittel der ausbezahlten Finanzhilfe gingen an Frauen. Ebenfalls zwei Drittel der Begünstigten leben allein.
300'000 Franken aus dem Einzelhilfefonds entrichtete Pro Senectute Schweiz für insgesamt 113 Gesuche. In vielen Fällen wurden dringend notwendige Zahnbehandlungen oder Bestattungskosten übernommen, die durch die Sozial- und Privatversicherungen nicht gedeckt sind.