Werteerklärung

In einer Werteerklärung halten Sie Ihre eigenen Werte und Überzeugungen zu elementaren Lebensfragen fest. Die Werteerklärung dient als Handlungsrichtlinie für Situationen, die eine Patientenverfügung nicht explizit erwähnt. Dies hilft dem medizinischen Personal, Ihren mutmasslichen Willen zu bestimmen.

Ein älterer Mann schaut nachdenklich in die Ferne.

«Die Werteerklärung hat mir geholfen, mir meiner Werte bewusst zu werden. Das hat es mir vereinfacht, das Gespräch mit meiner Vertrauensperson zu führen und meine Patientenverfügung auszufüllen.»

Was ist eine Werteerklärung?

In der Patientenverfügung oder in einem Beiblatt können Sie in einer Werteerklärung Ihre eigenen Werte und Überzeugungen zu elementaren Lebensfragen festhalten. Sie dient als Handlungsrichtlinie und trägt dazu dabei, Ihren mutmasslichen Willen herauszufinden, wenn Sie urteilsunfähig sind. Sie hilft Vertretungspersonen, Entscheidungen in medizinischen Situationen, die Sie in Ihrer Patientenverfügung nicht explizit erwähnen, in Ihrem Sinne zu treffen.

Eine Werteerklärung ist nicht zwingender Bestandteil einer Patientenverfügung und somit freiwillig. Sie ist beschreibend und lässt Interpretation zu und kann wichtige Anhaltspunkte geben, um Ihre Patientenverfügung nach Ihren Wünschen umzusetzen. In die Werterklärung fliessen persönliche Hintergründe, Vorstellungen und Erfahrungen ein. Beschreiben Sie zum Beispiel Ihr Verständnis von Lebensqualität und Würde sowie Ihre Haltung zu Schmerzlinderung, Kontrollverlust und Abhängigkeit.

Eine Werteerklärung liefert Antworten auf existenzielle Fragen wie:

  • «Was macht mein Leben heute lebenswert?»
  • «Was sind meine persönlichen Einstellungen gegenüber Krankheit und Tod?» 
  • «Wie stehe ich zu lebensverlängernden Massnahmen und zur Linderung von Beschwerden?»

Beispiel einer Werteerklärung

«Obwohl ich im Moment noch rüstig bin, weiss ich, dass es eine Phase im Leben geben kann, die von längerer Krankheit begleitet ist. Ich möchte solange wie möglich keine starken Medikamente einnehmen, sondern der Alternativmedizin den Vorzug geben. Sollte ich jedoch einmal eine schwere Krankheit haben oder unter starken Schmerzen leiden und meinen Willen nicht mehr äussern können, sollen die entsprechenden Medikamente zur Linderung eingesetzt werden. Besteht keine grosse Chance auf eine Heilung mehr, wünsche ich, dass mein Leben nicht unnötig künstlich verlängert wird.»

Wir beraten Sie

Die Pro Senectute Organisation in Ihrer Nähe unterstützt Sie dabei, Ihre Vorsorgedokumente auszufüllen.