Älterwerden hat Veränderungen der Augen zur Folge. Sehschwächen im Alter kommen häufig vor und beeinträchtigen die Lebensqualität betroffener Seniorinnen und Senioren. Wir ermöglichen Ihnen den Durchblick: Erfahren Sie mehr über die verbreitetesten Augenerkrankungen und wie Sie diese behandeln.
«Früher hatte ich Augen wie ein Luchs. Mit den Jahren wurden meine Augen schlechter. Dank meiner neuen Gleitsichtbrille sehe wieder wie mit 20 und fühle mich auf der Strasse sicherer.»
Sehschwäche im Alter beeinflusst sämtliche Lebensbereiche – insbesondere die Mobilität der Betroffenen. Ohne Behandlung können Seniorinnen und Senioren zu Pflegefällen werden. Lassen Sie Ihre Augen regelmässig von medizinischen Fachpersonen untersuchen und halten Sie eine gesunde Lebensweise ein. Dadurch reduzieren Sie das Risiko von altersbedingtem Sehverlust und verhindern oder verzögern einen Heimeintritt.
Sehveränderungen gehören zum Älterwerden dazu. Der Alterungsprozess verläuft individuell: Nicht jeder Mensch entwickelt im Alter die gleichen Sehprobleme. Die meisten Sehprobleme im Alter entstehen durch den natürlichen Alterungsprozess der Augen. Weitere Gründe sind genetische Faktoren, Umweltfaktoren wie UV-Strahlung und andere Erkrankungen.
Mit zunehmendem Alter verändern sich die Linse und Netzhaut des Auges. Das führt zu diversen Sehbeeinträchtigungen:
Mit fortschreitendem Alter verliert die Linse des Auges an Elastizität. Das erschwert Seniorinnen und Senioren, nahe Objekte scharf zu sehen. Das führt zu Schwierigkeiten beim Lesen, Stricken oder Feinarbeiten. Lesebrillen oder Gleitsichtbrillen stellen in solchen Situationen die Sehschärfe wieder her. Die sogenannte Alterssichtigkeit ist eine der häufigsten Sehveränderungen im Alter. In der Fachsprache heisst Alterssichtigkeit Presbyopie.
Altersbedingte Sehschwäche und Augenerkrankungen schränken die Lebensqualität betroffener Seniorinnen und Senioren ein. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Erkrankungen und welche Behandlungsmöglichkeiten helfen:
Der Graue Star ist eine Augenerkrankung, bei der sich die Augenlinse eintrübt. In der Fachsprache nennt sich das Katarakt. Bei fortgeschrittener Erkrankung nimmt die Linse eine graue Färbung hinter der Pupille an. Betroffene stellen eine Verschlechterung des Sehvermögens fest, sehen unscharf und verschwommen und nehmen Kontraste schlechter wahr. Ohne Therapie können Betroffene erblinden.
Behandlung: Grauer Starr lässt sich nur operativ behandeln. Augenchirurginnen und Augenchirurgen tauschen die trübe Linse gegen eine Kunstlinse aus. Dadurch erhalten die meisten Patientinnen und Patienten ihr Sehvermögen zurück.
Der Grüne Star ist eine Augenerkrankung, bei der erhöhter Augeninnendruck den Sehnerv beschädigt. In der Fachsprache nennt sich das Glaukom. Der Grüne Star verursacht zu Krankheitsbeginn keine oder kaum bemerkbare Symptome. Später folgen Gesichtsfeldeinschränkungen, Tunnelblick und zunehmender Augeninnendruck. Ein Glaukom lässt sich schwer diagnostizieren und nur im Rahmen einer umfangreichen, medizinischen Untersuchung entdecken. Eine augenärztliche Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung empfiehlt sich allen Menschen ab dem 40. Lebensjahr.
Behandlung: Grüner Star lässt sich durch Medikamente, Laserbehandlungen oder Operationen behandeln. Diese senken den Augeninnendruck und verlangsamen das Fortschreiten des Grünen Stars. Die durch die Krankheit erlittenen Beeinträchtigungen lassen sich jedoch nicht rückgängig machen.
Seniorinnen und Senioren leiden teilweise unter trockenen Augen. Die Ursachen liegen in reduzierter Tränenproduktion, verminderter Tränenqualität sowie hormonellen Veränderungen. Trockene Augen lösen Juckreiz, rote Augen, verschwommenes Sehen, erhöhte Lichtempfindlichkeit sowie ein brennendes Gefühl aus.
Behandlung: Befeuchtende Augentropfen (künstliche Tränenersatzmittel) lindern viele Beschwerden, die durch trockene Augen entstehen. Präparate sind in Apotheken und Drogerien nach einer fachkundigen Beratung erhältlich.
Die Spannkraft der Haut und des Bindegewebes nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die Lidhaut bildet Falten, erschlafft und hängt über das Auge herab. Das führt zu einem müden Erscheinungsbild. Viele Betroffene leiden an Einschränkungen des Gesichtsfelds: Schwierigkeiten beim Autofahren oder Lesen sind die Folge.
Behandlung: Falls Veränderungen der Lidhaut zu schwerwiegenden Einschränkungen führen, kann nach sorgfältiger ärztlicher Untersuchung ein chirurgischer Eingriff die Beschwerden mindern. Ein chirurgischer Eingriff entfernt den Hautüberschuss und strafft die verbliebene Haut über dem Auge.
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine weitverbreitete Augenerkrankung und in der Schweiz die häufigste Erblindungsursache ab dem 50. Lebensjahr. Die Makula ist ein winziger, hoch empfindlicher Bereich in der Mitte der Augennetzhaut. Sie ist für das scharfe, klare Sehen verantwortlich ist und ermöglicht Lesen, Orientierung und Gesichtserkennung. Der Funktionsverlust der Makula verursacht Sehschwierigkeiten sowie allmählicher Verlust des Sehvermögens. Nebst dem Alterungsprozess begünstigt Rauchen Makuladegeneration.
Die Augenerkrankung teilt sich in zwei Haupttypen auf:
Behandlung: Bei beiden Formen der AMD braucht es eine engmaschige Kontrolle durch den Augenarzt oder die Augenärztin und je nach Fortschreiten der Krankheit eine individuell angepasste Therapie.
Diabetische Retinopathie entsteht durch Veränderungen der Netzhaut (Retina) infolge einer Zuckerkrankheit (Diabetes): Ein langfristig hoher Blutzuckerspiegel schädigt die Blutgefässe der Augennetzhaut. Diabetische Retinopathie unterteilt sich in zwei Stadien:
Diabetikerinnen und Diabetiker sollten sich regelmässig augenärztlich untersuchen lassen. Dies wird oft vernachlässigt.
Behandlung: Die Behandlung hängt vom Stadium und der Schwere der Erkrankung ab: In den Anfangsstadien der Erkrankung kann eine verbesserte Überwachung des Blutzuckerspiegels und des Blutdrucks den Krankheitsverlauf verlangsamen. In fortgeschrittenen Fällen können laserchirurgische Eingriffe oder eine Injektion von Medikamenten ins Auge notwendig sein. Dadurch reduzieren sich die Auswirkungen der Erkrankung und die Sehkraft kann erhalten bleiben.